Akupressur: 

Die Akupressur ist eine sanfte, aber wirkungsvolle Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die auch bei Pferden erfolgreich eingesetzt wird. Anstatt mit Nadeln wie bei der Akupunktur werden hierbei bestimmte Punkte am Körper des Tieres mit den Fingern oder Hilfsmitteln wie Bürsten oder Striegeln stimuliert. Ziel ist es, die Lebensenergie – das sogenannte Qi – ins Gleichgewicht zu bringen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

Wirkweise:

In der TCM wird angenommen, dass Qi durch Meridiane im Körper fließt. Blockaden oder Ungleichgewichte im Qi-Fluss können zu gesundheitlichen Problemen führen. Durch gezielten Druck auf bestimmte Akupressurpunkte kann dieser Fluss wieder harmonisiert werden. Dies fördert die Durchblutung, lindert Verspannungen und unterstützt die körpereigenen Heilungsprozesse. 

Indikationen:

Akupressur kann bei einer Vielzahl von Beschwerden unterstützend wirken:

  • Muskelverspannungen und Rückenschmerzen: Fördert die Lockerung der Muskulatur und lindert Schmerzen.
  • Verhaltensauffälligkeiten: Hilft bei Nervosität, Stress oder unerwünschtem Verhalten wie Koppen.
  • Atemwegserkrankungen: Unterstützt die Behandlung von Husten oder Atemnot.
  • Verdauungsprobleme: Kann bei Koliken oder Appetitlosigkeit hilfreich sein.
  • Postoperative Nachsorge: Beschleunigt die Heilung nach Operationen.
  • Leistungsoptimierung: Steigert die Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit.
  • Allergien und Hautprobleme: Lindert Symptome von Hauterkrankungen oder Allergien. 


Vorteile:

  • Sanfte Anwendung: Ideal für Pferde, die empfindlich auf Nadeln reagieren.
  • Förderung der Selbstheilung: Aktiviert die körpereigenen Regenerationsmechanismen.
  • Stressreduktion: Hilft, Nervosität und Angstzustände zu verringern.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Berücksichtigt sowohl körperliche als auch emotionale Aspekte.
  • Einfache Integration: Kann problemlos in den Alltag integriert werden. 


Mögliche Nachteile und Einschränkungen:

  • Erfordert Fachkenntnisse: Eine unsachgemäße Anwendung kann kontraproduktiv sein.
  • Keine vollständige Heilung: Akupressur ersetzt nicht die schulmedizinische Behandlung bei schweren Erkrankungen.
  • Individuelle Reaktionen: Nicht jedes Pferd spricht gleich gut auf die Behandlung an.
  • Nicht bei akuten Notfällen: Bei schweren Verletzungen oder akuten Erkrankungen ist sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich. 


Fazit:

Die Akupressur bietet eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Pferdepflege. Mit ihrer sanften und ganzheitlichen Herangehensweise kann sie das Wohlbefinden des Tieres nachhaltig fördern. Bei Unsicherheiten oder schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen sollte jedoch immer ein Tierarzt konsultiert werden.