Blutegel: 

Was zunächst ungewöhnlich klingt, ist eine seit Jahrhunderten praktizierte Heilmethode, die auch bei Pferden zunehmend Beachtung findet.

Was sind Blutegel und wie wirken sie?

Blutegel sind ringförmige Würmer, die zur Gattung der Egel gehören. Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) ist wohl der bekannteste Vertreter, welcher unter Artenschutz steht. Die Egel geben beim Saugen ihres Wirts eine Kombination aus diversen Substanzen (Inhaltsstoffe: Histamin, Heparin, etc.) in das Gewebe ab. Diese Wirkstoffe enthalten unter anderem eine entzündungshemmende, schmerzstillende, blutverdünnende, antibiotische und entstauende Wirkung. Weiter haben sie eine stimmungsaufhellende und das Immunsystem anregende Wirkung. 

Indikationen:

Eignet sich vor allem für Erkrankungen des Bewegungsapparats und Durchblutungsstörungen. 

  • Arthrose / Arthritis
  • Spat 
  • Hufrehe, Hufrollenentzündung (unterstützend)
  • Gallen und Sehnenscheidenentzündungen
  • Sehnen- und Bänderverletzungen
  • Narbenentstörung
  • Schlecht heilende Wunden oder Hämatome
  • Satteldruck oder Schwellungen nach Injektionen


Oft kommt die Therapie begleitend zur schulmedizinischen Behandlung oder als Teil eines ganzheitlichen Therapieplans zum Einsatz.

Kontraindikationen:

  • Schwache Tiere
  • Angeborene Blutgerinnungsstörung
  • Reduzierte Immunabwehr durch Krankheit oder Medikamente (z.B. Blutverdünner)
  • Aktives Tumorgeschehen
  • Anämien
  • Akuten Infekten
  • Aktives Magengeschwür


Vorteile:

  • Natürlich und minimalinvasiv: Kein chirurgischer Eingriff notwendig
  • Multifaktorielle Wirkung: Schmerzstillend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, etc. 
  • Lang anhaltender Effekt: Viele Pferde zeigen auch Wochen nach der Behandlung Besserung
  • Gute Verträglichkeit: Nebenwirkungen sind selten


Nachteile und Risiken

  • Kosten- und Zeitfaktor: Die Behandlung dauert meist eine längere Zeit und muss ggf. mehrfach wiederholt werden. Es ist wichtig, dass die Egel von selbst abfallen!
  • Offene Wunden: Nachblutung kann länger anhalten, erfordert gute Nachsorge und Stallhygiene
  • Nicht immer angenehm fürs Pferd: Einige Pferde reagieren empfindlich 


Wichtig ist eine Durchführung durch geschulte Therapeuten oder Tierärzte – im Hinblick auf das Tierwohl als auch auf Hygienevorschriften.

Fazit: 

Die Blutegeltherapie ist keine Wundermethode – sie kann aber in vielen Fällen eine effektive und sanfte Unterstützung bieten. Sie verbindet Jahrhunderte altes Wissen mit moderner naturheilkundlicher Praxis und ist dabei meist gut verträglich.

Wenn du für dein Pferd eine ergänzende, ganzheitliche Therapie suchst und schulmedizinisch „austherapierte“ Beschwerden lindern willst, kann ein Gespräch mit einem erfahrenen Therapeuten betreffend Blutegeltherapie sinnvoll sein. 

Ich selber bin überzeugt von der Wirkung der Blutegel und habe häufig schon verblüffende Resultate gesehen. Da die lieben Tierchen aber so gar nicht meine Tierchen sind, habe ich mich entschieden, dass ich selber keine Blutegel habe, bzw. deshalb auch diese Therapieform nicht anbiete. Ich kann dir aber sehr kompetente Therapeuten empfehlen in diesem Bereich. Bitte einfach melden.